Citroën ë-C3 im Test: So viel E-Auto gibt es für wenig Geld (2024)

Niko Bünten, Videojournalist:
»Moin!«

Jürgen Pander, Ressort Mobilität:
»Moin, Niko. Sag mal, weißt du, wofür die Buchstaben RIP also RIP stehen?«

Niko Bünten, Videojournalist:
»Rest in Peace, soweit ich weiß, oder?«

Jürgen Pander, Ressort Mobilität:
»Genau. Ruhe in Frieden. Und als es mit der Elektromobilität vor ungefähr zehn Jahren allmählich losging, da sagten Skeptiker, diese drei Buchstaben würden einst auch auf dem Grabstein des E-Autos stehen, nämlich Reichweite, Infrastruktur und Preis. Sozusagen die Totschlagargumente gegen die Emobilität. Inzwischen wissen alle, die schon mal Elektroauto gefahren sind: Reichweite ist gar kein Problem mehr, Infrastruktur auch nicht. Es gibt fast überall genügend Ladesäulen. Nur der Preis, der ist tatsächlich oft noch absurd hoch. Da hakt es also noch. Trotzdem: Wir können jetzt auch den Preis abhaken, als erledigt. Denn: Das Auto, mit dem wir heute eine Runde drehen, ist deutlich günstiger als die allermeisten anderen E-Modelle. Es kostet 23.300€. Haken dran. Wir drehen eine Runde mit dem
Citroën ë-C3‹. Eh wir uns um das Äußere des Citroën ë-C3 kümmern, ein paar Worte zur Klarstellung: Es ist die vierte Generation der Baureihe C3. Den gibt es mit Verbrenner und mit Elektroantrieb. Wir kümmern uns heute ausschließlich um die E-Variante und die gibt es in zwei Ausstattungsniveaus und einmal in der You‹-Ausstattung. Das ist die Basisvariante. Die kostet die schon genannten 23.300€ und in einer üppiger ausgestatteten Max‹-Variante, dann liegt der Preis bei 27.800€. Und weil Automobilhersteller als Testfahrzeuge gerne das besser, schicker, üppiger ausgestattete Modell zur Verfügung stellen, handelt es sich hier bei diesem Auto um die Max‹-Variante, also das teurere Modell. Erkennbar ist das schon von außen an der Zweifarblackierung. Im Basismodell ist das Auto immer einfarbig. Es ist erkennbar an den 17 Zoll Rädern. Die Basisvariante rollt auf 16 Zöller und erkennbar ist es an der Dachreling. Die gibt es für die Basisvariante gar nicht. Was fällt sonst noch auf? Der ë-C3, das ist kein niedlicher, rundlicher Kleinwagen, sondern ein erwachsen, robust und ernsthaft wirkendes Modell. Das liegt an dieser aufrechten Form, an den klaren, deutlichen Kanten, die auch so was SUV-haftes ausstrahlen, ebenso wie die Plastikplanken um die Radhäuser. Und der Wagen trägt vorne und hinten gleich groß, dieses neue ovale Markenlogo. So viel von hier draußen aus dem Sommersturm. Wir gehen jetzt nach drinnen und schauen, was der ë-C3 da zu bieten hat. Auch hier drin erst mal der Hinweis: Einiges von dem, was man hier sieht, gibt es nur in der teureren Max‹-Ausstattung, nicht im billigen Basismodell. Beispielsweise der 10,25 Zoll große Touchscreen für den Bordcomputer. Den gibt es im Basismodell nicht, da sitzt hier nur eine Handyhalterung. Und insgesamt sieht es hier einfach, schlicht, aber doch ansehnlich aus. Klar, es gibt viel schwarzes Plastik hier überall, aber so lässt sich eben für den Hersteller recht einfach Geld sparen. Und ehrlich gesagt, so schlecht sieht das gar nicht aus. Ganz im Gegenteil. In allen Modellen gibt es ein kleines ovales Lenkrad, ein noch kleineres schmales co*ckpit-Display, eine Klimaanlage und eine elektrische Parkbremse. Außerdem gibt es ein Paket an Assistenzsystemen, beispielsweise Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Müdigkeitswarner, Tempomat und Verkehrszeichenerkennung. Außerdem gibt es in der teureren Max‹-Ausstattung noch Scheibenwischer mit Regensensor, dann eine Rückfahrkamera und gleich vier USB-C-Anschlüsse. Beispielsweise hier vorne neben dem Monitor, dann in der Mittelkonsole und zwei für die hinteren Plätze. In der »Basis«-Ausstattung gibt es nur einen davon. So Niko, und du kommst jetzt dazu. Wir drehen eine Runde.«

Niko Bünten, Videojournalist:
»Ja, Moment.«

Jürgen Pander, Ressort Mobilität:
»Der erste Eindruck hier vom Fahrerplatz: Der ë-C3 wirkt handlich, agil, flott, liegt gut in der Hand. Und er wirkt auf jeden Fall in keiner Beziehung billig. Besonders fällt auf, dass der Wagen sehr komfortabel ist. Das liegt an den extra dick gepolsterten Sitzen, die Citroen den Wagen spendiert hat und an den besonders komfortabel und weich abgestimmten Fahrwerk. Auch die Rundumsicht ist gut, hier nach vorne zumindest. Man sitzt auch schön aufrecht und hoch. Nach hinten allerdings ist die Sicht deutlich schlechter. Das liegt an den sehr breiten C-Säulen. Ein anderer Kritikpunkt hier drin, ich hoffe, der Hintermann ist jetzt nicht irritiert, wenn ich mal kurz den Blinker anmache, ist nämlich das Blinker-Geräusch. Hör mal, Niko. Das klingt ein bisschen nach billiger Spielekonsole.«

Niko Bünten, Videojournalist:
»Stimmt, ja.«

Jürgen Pander, Ressort Mobilität:
»Ansonsten aber fährt sich das Auto wirklich tadellos. Für einen Kleinwagen gibt es überhaupt nichts zu meckern. Eine Besonderheit kann man noch erwähnen: Wenn man mit dem ë-C3 losfährt, ist immer die stärkste Rekuperationsstufe eingestellt. Das heißt: Lupft man den Fuß vom Fahrpedal, wird maximal Energie zurückgewonnen und das Auto verzögert. Möchte man lieber runder, weicher fahren und länger segeln, das Auto ausrollen lassen, dann drückt man hier diese C-Taste. Dann ist sozusagen die Rekuperation abgeschwächt und der Wagen rollt viel länger aus. Werfen wir einen Blick in den Motorraum: Egal welche Ausstattungsvariante beim ë-C3, im Motorraum steckt immer der gleiche Antrieb. Es werden die Vorderräder angetrieben. Die E-Maschine leistet 83 KW, das entspricht 113 PS und der WLTP-Durchschnittsverbrauch liegt bei 17,4 Kilowattstunden je 100 Kilometer. Der Stromspeicher, bei dem handelt es sich um eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie. Die gilt als besonders sicher, Temperatur unempfindlich und es steckt kein Kobalt drin. Der Akku hat eine Speicherkapazität von 44 Kilowattstunden und die WLTP-Reichweite liegt bei 326 Kilometer. So weit, so stabil für einen elektrischen Kleinwagen. Ein Schwachpunkt allerdings offenbart der ë-C3 beim Laden. Die Ladeleistung am Schnelllader ist mit 100 KW noch absolut okay, die Wechselstromladeleistung jedoch liegt bei lediglich 7,4 Kilowattstunden. Das ist ziemlich lahm. Das bedeutet, dass es von 20 auf 80 Prozent Ladestand des Akkus rund vier Stunden dauert. Immerhin: Es gibt einen 11-kW-Lader, einen On-Board-Lader als Extra dazu. Der kostet allerdings 400€ Aufpreis. Einen Frunk gibt es hier vorne nicht, wie man sieht. Ein bisschen Platz wäre dabei noch gewesen. So, und jetzt schauen wir weiter nach hinten. Hier hinten herrschen für einen Kleinwagen wirklich ordentliche Platzverhältnisse. Man kann hier gut sitzen, auch die Kopffreiheit ist enorm und es gibt an den Rücksitzlehnen solche Taschen, um Kleinigkeiten wegzupacken. Man könnte sagen Feel good be happy‹. Und das steht auch auf den Stickern, die hier an allen Türen im Auto vernäht sind. So, werfen wir einen Blick in den Kofferraum: Erst mal sieht man die Ladekante, die ist relativ hoch. Und hier hinten, das Stauvolumen beträgt 310 Liter. Wenn die Rücksitzlehnen umgeklappt wären, werden daraus 1200 Liter. Wichtig zu wissen ist allerdings: Geteilte Rücksitzlehnen gibt nur in der teureren Version Max‹, in der Basisversion You‹, da ist die Rücksitzlehne einteilig und sie kann nur komplett oder eben gar nicht umgeklappt werden. So, und wir nehmen uns von dem Wind jetzt noch ein bisschen Rückenwind und drehen noch eine Runde, oder? Komm Niko. Ein Elektroauto mit fünf Sitzplätzen, ordentlichem Kofferraum und vernünftiger Reichweite für unter 25.000€. Genau so ein Modell hat Citroen mit dem ë-C3 auf die Räder gestellt. Der Wagen bietet alles, was man im Autoalltag so braucht. Und auch wenn das von einem Kleinwagen vielleicht niemand erwartet: Es macht auch Laune, dieses Auto zu fahren. Und wem der Wagen immer noch zu teuer ist, der muss nur ein Jahr warten. Denn für 2025 hat Citroen eine Variante mit kleinerem Akku angekündigt, die dann 19.990€ kosten soll. Gut gefallen uns am ë-C3: die einfache und solide Machart, die akzeptable Reichweite und die Tatsache, dass es endlich ein Elektroauto auf diesem Niveau für weniger als 25.000€ gibt. Minuspunkte sind: das schwache Wechselstromladen, das quengelige Blinkergeräusch und die eingeschränkte Sicht nach hinten. So Niko, eigentlich käme an der Stelle jetzt die Preisfrage von dir, aber die haben wir ja schon ganz am Anfang beantwortet. Weißt du denn noch, was der Einstiegspreis für den Wagen ist?«

Niko Bünten, Videojournalist:
»Äh ja, ich glaube schon.«

Jürgen Pander, Ressort Mobilität:
»Jetzt bin ja mal gespannt.«

Niko Bünten, Videojournalist:
»23.300€, oder?«

Jürgen Pander, Ressort Mobilität:
»Gut aufgepasst, Niko. Respekt.«

Citroën ë-C3 im Test: So viel E-Auto gibt es für wenig Geld (2024)

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